Es war vor einigen Wochen, mal wieder einer dieser grauen Tage in Good O'l Brementown. Der Regen prasselte auf die trübe Fensterscheibe meines Büros. Der Rauch meiner letzten billigen Zigarre legte sich langsam und verging im Halbschatten, den meine flackernde Schreibtischlampe in den Raum warf.
Schon seit Tagen, wenn nicht schon seit Wochen gab es nichts mehr zu tun und seit Sherry, meine unterbezahlte Sekretärin, wegen ausbleibender Lohnzahlung kündigte, war mein einziger Gesprächspartner mein Spiegelbild im Fenster...
Im "Barkley Corner", meiner Stammkneipe, wo ich meine einsamen Abende mit meinem bestem Freund, dem Burbon, verbrachte, berichtete ich Barney, dem Barkeeper, von meiner Situation.
Mit breitem Grinsen reichte er mir eine dieser neuartigen Farbzeitschriften.
Ladiesde, ein seltsamer Name, den das Blatt sich gab. Angeblich, so Barney, sollte ich darin die Lösung meiner Probleme finden.
Stirnrunzelnd schlug ich es auf und schon nach wenigen Sekunden fiel mir die Kinnlade herunter.
Auf hochglänzendem Papier waren dort in satter Farbe die abgedruckten Bilder von Damen zu sehen.
Eine davon fiel mir besonders ins Auge. Eine schlanke, schwarzhaarige Frau in ihren Zwanzigern. Sie war auf dem Bild nur sehr leicht bekleidet, wodurch man ihre verschiedensten Tattoos auf der Haut erkennen konnte. Das breite Lächeln mit den perfekten Zähnen nahm mich sofort gefangen.
Ihr Name:
Sara
Und wie es die Bildunterschrift suggerierte, war auch sie alleine und suchte nach einem Gesprächspartner, der die Tage und Nächte zumindest für kurze Zeit der Einsamkeit entriss. Dazu stand eine Fernmeldenummer zur Kontaktaufnahme.
Ich zögerte nicht lange, lässt ein Gentleman wie ich eine Dame in Nöten wie Sara, nicht im Stich, und fragte Barney, ob ich den Fernsprecher nutzen durfte.
Grinsend zeigte er nur in die Ecke, wo das moderne Gerät stand.
[...]
Nur Stunden später stand ich vor dem frisch saniertem Haus in der Canterbury Road (heutzutage als Woltmershauser Allee bezeichnet).
Ein Blitz zerriss den tintenschwarzen Nachthimmel, gefolgt von einem tiefem Donnergrollen.
Der beständige Regen drohte, meinen altersschwachen Stetson einzuweichen, also ging ich zügigen Schrittes auf das überdachte Eingangsportal zu. Den richtigen Knopf zum Läuten gedrückt, wurde mir die Tür auf magisch wirkendem Wege wie von selbst geöffnet.
Schon das Treppenhau wirkte frisch geputzt und neuwertig. Eine aufsteigende Treppenwindung später stand ich dann vor der Tür, hinter welcher sich Saras Appartment befinden sollte.
Ich kam nicht einmal dazu, zu klopfen, da wurde mir erneut geöffnet. Doch dieses Mal war es...anders...
Da stand sie vor mir. Die kleine, athletische Sara mit kaum mehr am Körper, als ihrer Unterwäsche. Ihre kleinen Brüste zeichneten sich erkennbar unter dem Negligée, das breite, sympatische Lächeln war noch verführerischer, als im Hochglanzmagazin. Kunstvoll kamen mir jetzt die Hautbilder vor, welche auf ihrem Körper verteilt waren, aber nicht aufdringlich wirkten.
Bevor meine Augen dieses hübsche Wesen in Gänze erfassen konnten, schlang Sara auch schon ihre Arme um mich und zog mich zu sich in die Wohnung. Diese war, und das nahm ich nur ganz am Rande wahr, ebenfalls von Sauber- und Reinlichkeit geprägt, wie es einer Dame ihres Standes nur entsprach.
Aus einem mir nicht näher verständlichem Grund standen wir plötzlich in ihrem Schlafzimmer.
Auf deutsch, mit sehr angenehmen osteuropäischem Akzent, fragte sie mich, wie lange ich bleiben wolle.
In meinen Gedanken kreiste ein 'für immer', aber mein Verstand gemahnte mich, es langsam angehen zu lassen und ich antwortete, dass ich gerne eine Stunde mit ihr verbringen und nichts lieber als diese wunderschönen Lippen küssen wollen würde.
Die zweihundert Dollar (heißen heute Euro), welche dann auf dem Tisch lagen, gab ich gerne hin...
Die schon oft erwähnte Reinlichkeit, welche hier allgegenwärtig war, wurde von ihr auch in Person zelebriert. Nicht nur an ihr, auch an mir, denn sie zog mich umgehend in die Dusche. Wahrscheinlich war ihr bewusst, dass ich durch den kalten Regen komplett durchgekühlt gewesen sein musste, und die warme Brause mich vor einer Erkältung bewahren würde.
Sie gab dann auch ihr Bestes, um die Kälte aus meinen Gliedern zu vertreiben und rieb mich mit Seife, Schwamm und heißem Wasser sauber.
Doch so ganz wollte der Frost nicht aus mir weichen, was wohl auch daran lag, dass ich jetzt bar jeglicher Kleidung war und dar stand, wie Gott mich schuf.
Diese kleine Malade wahrnehmend, zog sie mich zurück ins Schlafzimmer und warf mich entschlossen auf das Bett, nur um einen Wimpernschlag später mich mit ihrem Körper zu wärmen.
Im Kopf des geneigten Lesers wird jetzt sicherlich die Erwartung eines wilden Liebesspiels entstehen. Diese Fantasie sei ihm gewährt, denn sie trifft die Wahrheit recht genau. Aber zu den Details schweigt ein Gentleman, genossen habe ich es auf jeden Fall und die Kälte war auch vollends aus mir gewichen.
Endlich kamen wir zu dem, weshalb ich die gute Sara eigentlich aufgesucht hatte:
Wir konnten miteinander reden. Ich schrieb bereits, dass sie einen angenehm klingenden Akzent hat. Sie ist unüberhörbar keine Landsfrau, aber ihr Deutsch ist gut und sie lernt beständig. Spricht man nicht allzu schnell, versteht sie auch alles. Dementsprechend war auch unsere Koversation angenehm und humorvoll.
An die lesenden Gentlemen, ich empfehle jedem, den die Einsamkeit plagt, eure Zeit mit Sara zu verbringen. Selbst, wenn die Abende nicht stürmisch sind und ihr nicht von wochenlange Auftragsabstinenz gepeinigt seid, diese Dame ist jede Minute wert.
Ich für meinen Teil werden jetzt meinen Stetson aufsetzen und mit neuer Kraft in meinem Büro darauf warten, dass Sara einmal mehr nach Good Ol' Brementown kommt...
Schon seit Tagen, wenn nicht schon seit Wochen gab es nichts mehr zu tun und seit Sherry, meine unterbezahlte Sekretärin, wegen ausbleibender Lohnzahlung kündigte, war mein einziger Gesprächspartner mein Spiegelbild im Fenster...
Im "Barkley Corner", meiner Stammkneipe, wo ich meine einsamen Abende mit meinem bestem Freund, dem Burbon, verbrachte, berichtete ich Barney, dem Barkeeper, von meiner Situation.
Mit breitem Grinsen reichte er mir eine dieser neuartigen Farbzeitschriften.
Ladiesde, ein seltsamer Name, den das Blatt sich gab. Angeblich, so Barney, sollte ich darin die Lösung meiner Probleme finden.
Stirnrunzelnd schlug ich es auf und schon nach wenigen Sekunden fiel mir die Kinnlade herunter.
Auf hochglänzendem Papier waren dort in satter Farbe die abgedruckten Bilder von Damen zu sehen.
Eine davon fiel mir besonders ins Auge. Eine schlanke, schwarzhaarige Frau in ihren Zwanzigern. Sie war auf dem Bild nur sehr leicht bekleidet, wodurch man ihre verschiedensten Tattoos auf der Haut erkennen konnte. Das breite Lächeln mit den perfekten Zähnen nahm mich sofort gefangen.
Ihr Name:
Sara
Und wie es die Bildunterschrift suggerierte, war auch sie alleine und suchte nach einem Gesprächspartner, der die Tage und Nächte zumindest für kurze Zeit der Einsamkeit entriss. Dazu stand eine Fernmeldenummer zur Kontaktaufnahme.
Ich zögerte nicht lange, lässt ein Gentleman wie ich eine Dame in Nöten wie Sara, nicht im Stich, und fragte Barney, ob ich den Fernsprecher nutzen durfte.
Grinsend zeigte er nur in die Ecke, wo das moderne Gerät stand.
[...]
Nur Stunden später stand ich vor dem frisch saniertem Haus in der Canterbury Road (heutzutage als Woltmershauser Allee bezeichnet).
Ein Blitz zerriss den tintenschwarzen Nachthimmel, gefolgt von einem tiefem Donnergrollen.
Der beständige Regen drohte, meinen altersschwachen Stetson einzuweichen, also ging ich zügigen Schrittes auf das überdachte Eingangsportal zu. Den richtigen Knopf zum Läuten gedrückt, wurde mir die Tür auf magisch wirkendem Wege wie von selbst geöffnet.
Schon das Treppenhau wirkte frisch geputzt und neuwertig. Eine aufsteigende Treppenwindung später stand ich dann vor der Tür, hinter welcher sich Saras Appartment befinden sollte.
Ich kam nicht einmal dazu, zu klopfen, da wurde mir erneut geöffnet. Doch dieses Mal war es...anders...
Da stand sie vor mir. Die kleine, athletische Sara mit kaum mehr am Körper, als ihrer Unterwäsche. Ihre kleinen Brüste zeichneten sich erkennbar unter dem Negligée, das breite, sympatische Lächeln war noch verführerischer, als im Hochglanzmagazin. Kunstvoll kamen mir jetzt die Hautbilder vor, welche auf ihrem Körper verteilt waren, aber nicht aufdringlich wirkten.
Bevor meine Augen dieses hübsche Wesen in Gänze erfassen konnten, schlang Sara auch schon ihre Arme um mich und zog mich zu sich in die Wohnung. Diese war, und das nahm ich nur ganz am Rande wahr, ebenfalls von Sauber- und Reinlichkeit geprägt, wie es einer Dame ihres Standes nur entsprach.
Aus einem mir nicht näher verständlichem Grund standen wir plötzlich in ihrem Schlafzimmer.
Auf deutsch, mit sehr angenehmen osteuropäischem Akzent, fragte sie mich, wie lange ich bleiben wolle.
In meinen Gedanken kreiste ein 'für immer', aber mein Verstand gemahnte mich, es langsam angehen zu lassen und ich antwortete, dass ich gerne eine Stunde mit ihr verbringen und nichts lieber als diese wunderschönen Lippen küssen wollen würde.
Die zweihundert Dollar (heißen heute Euro), welche dann auf dem Tisch lagen, gab ich gerne hin...
Die schon oft erwähnte Reinlichkeit, welche hier allgegenwärtig war, wurde von ihr auch in Person zelebriert. Nicht nur an ihr, auch an mir, denn sie zog mich umgehend in die Dusche. Wahrscheinlich war ihr bewusst, dass ich durch den kalten Regen komplett durchgekühlt gewesen sein musste, und die warme Brause mich vor einer Erkältung bewahren würde.
Sie gab dann auch ihr Bestes, um die Kälte aus meinen Gliedern zu vertreiben und rieb mich mit Seife, Schwamm und heißem Wasser sauber.
Doch so ganz wollte der Frost nicht aus mir weichen, was wohl auch daran lag, dass ich jetzt bar jeglicher Kleidung war und dar stand, wie Gott mich schuf.
Diese kleine Malade wahrnehmend, zog sie mich zurück ins Schlafzimmer und warf mich entschlossen auf das Bett, nur um einen Wimpernschlag später mich mit ihrem Körper zu wärmen.
Im Kopf des geneigten Lesers wird jetzt sicherlich die Erwartung eines wilden Liebesspiels entstehen. Diese Fantasie sei ihm gewährt, denn sie trifft die Wahrheit recht genau. Aber zu den Details schweigt ein Gentleman, genossen habe ich es auf jeden Fall und die Kälte war auch vollends aus mir gewichen.
Endlich kamen wir zu dem, weshalb ich die gute Sara eigentlich aufgesucht hatte:
Wir konnten miteinander reden. Ich schrieb bereits, dass sie einen angenehm klingenden Akzent hat. Sie ist unüberhörbar keine Landsfrau, aber ihr Deutsch ist gut und sie lernt beständig. Spricht man nicht allzu schnell, versteht sie auch alles. Dementsprechend war auch unsere Koversation angenehm und humorvoll.
An die lesenden Gentlemen, ich empfehle jedem, den die Einsamkeit plagt, eure Zeit mit Sara zu verbringen. Selbst, wenn die Abende nicht stürmisch sind und ihr nicht von wochenlange Auftragsabstinenz gepeinigt seid, diese Dame ist jede Minute wert.
Ich für meinen Teil werden jetzt meinen Stetson aufsetzen und mit neuer Kraft in meinem Büro darauf warten, dass Sara einmal mehr nach Good Ol' Brementown kommt...
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