Traditionelles, klassisches Oldenburger Studio. Kleiner, offener Vorflur, damit man nicht auf der Strasse stehen muss, bis sich dieTür öffnet. Geschmackvoll und freundlich, fast liebevoll, eingerichteter Empfangsbereich. Seriöser, professioneller Eindruck. Sauber, gepflegt, aufgeräumt, klar strukturiert. Keine Improvisation. Sehr angenehm. Klares Regime. Klassische, vertikale Hierarchie. Die Oberschwester führt die Anamnese. Perfektes, gepflegtes deutsch. Höflich, freundlich und bestimmt. Nachdem im Vorgespräch Behandlungswunsch, Dauer und Identität der Behandlerin geklärt ist pfeift sie kurz in slawischer Geheimfloskel und schon kommt das Mädel herbeigehüpft. Jugendlich-graziele Erscheinung. Perfekter Körper. Wow. Unverkennbar Candy von den Fotos. Sehr hübsches, leicht verlegen und freundliches Gesicht mit Ansatz von Lächeln. Schlank, knackig, makellos. Candy´s (einziges) Kapital ist ihr sehr attraktiver Körper. Adoleszentes Kollagen. Für Männeraugen magnetisch reizvoll. Geldübergabe an das Mädchen. Gang Richtung Zimmer.
Sobald sich Candy aus den Augen und der Beobachtungsgabe ihrer Stationsschwester entfernt und in Sicherheit mit einem anonym zu Zweit im Zimmer glaubt, ändert sich schlagartig, fast gespensterhaft, ihr Gesichtsausdruck und ihr Kommunikationsstil. Ihre zuvorige Freundlichkeit wandelt sich direkt beim Überschreiten der Türschwelle (nach dem Bezahlen) in einen unfreundlichen, unausstehlich abstossenden, zickigen Habitus. Charakter-Wandel nie erlebtem Ausmasses. Man glaubt seinen Augen und Ohren nicht zu trauen. Sie leiert unaufhörlich, gebetsmühlenartig und nervig ihren aufdringlichen Vers „anal extra 50 euro, anal extra 50 euro, anal extra 50 euro“ herunter. Mit angewiderter Stimmlage. Jegliche liebevolle Annäherungsversuche werden geblockt. Sie lässt sich nicht in den Arm nehmen, der liebevolle, zärtliche Versuch, ihr auch nur einen Bussi auf die Wange zu geben, wird apathisch abgewehrt als hätte man Knoblauch gegessen. NIRGENDS anfassen ! Sanfter Kuss auf die Pobacke - verboten. Brüste anfassen oder gar küssen - abgelehnt. Atmosphäre unfreundlich, vergiftet, kalt und hochgradig disharmonisch. Null Erotik. Kondom auf schlaffen Penis. Candy vermittelt unmissverständlich die Botschaft, dass man unerwünscht ist und besser gehen sollte. Da man das Geld schon unwiederbringlich los ist startet man den Versuch, wenigstens etwas sexuellen Benefit aus der Nummer zu ziehen, was aber aufgrund ihrer ablehnenden und extrem distanzierte Haltung nicht möglich ist. Sie legt sich geschickt so hin, dass ein vaginales Eindringen, selbst in der Missio, unmöglich ist. Spätestens hier hatte ich die Nase so voll, dass ich das schlechte Spiel abbrach und unter die Dusche ging. Da hatte sie ihr Ziel erreicht. Wortlos zog ich mich neben ihr im Zimmer wieder an. Jetzt beginnt etwas unvorstellbares: mit Candy auf dem Flur zu ihrer Herrin schreitend, ändert das Mädchen doch schlagartig, wie von Geisterhand, plötzlich völlig ihren Habitus, lächelt und torkelt liebevoll erscheinend neben mir her Richtung Ausgang. Noch nie sowas erlebt, weder privat noch im Puff. Ob ihre Absicht oder bei ihr pathologisch indiziert: es gibt keinen Grund für mich auf ein Déjàvu. Extrem unangenehme Nummer.
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