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    Erfurt - Vivienn

    Ich habe einen neuen Faden aufgemacht, da ich nicht sicher war, ob einer der bisherigen Fäden unter diesem Namen die besagte Person trifft (Hinweise auf guten Service und Brust-OP sprechen dagegen). Zu DIESER Vivienn kann ich jedenfalls keine Empfehlung aussprechen.
    Die Anzeige gibt ihr Äußeres gut wieder. In Natur sieht sie eher besser aus: etwas fülligere, aber wohlproportionierte Figur, tolle lange Haare, dunkle Augen, wunderschöner Busen.
    Sie residiert in einem Appartementhaus im Erfurter Norden: alles neu und ordentlich. Soweit die positiven Dinge.
    Ich hatte mit ihr am Telefon 50 Euro für 30 Minuten ausgemacht: "alles inklusive", wie sie sagte, nur FO kostet 20 extra. Die Stimme am Telefon klang sehr zurückhaltend, weshalb ich mir noch keine Sorgen machte, als ich vor ihrer Tür stand und mir eine irgendwie unbeholfen und unentschieden wirkende Person öffnete. Ich machte mir auch noch keine Sorgen, als sie (statt der dezenten Sparbeleuchtung im Zimmer) die vergleichsweise grelle Deckenbeleuchtung anmachte (war der Stimmung jedenfalls nicht zuträglich). Erste Zweifel befielen mich, als sie zwar zustimmte, dass ich sie zunächst massieren kann, sie aber ihre durchaus unvorteilhafte und schon etwas löchrige Strumpfhose anbehielt. Nach zwei Minuten fragte ich vorsichtig nach, ob ich denn nun den Rest entkleiden dürfte. Und was dann folgte, sind wohl die Standardartikel aus dem Ich-habe-keine-Lust-will-aber-trotzdem-Dein-Geld-Abzocke-Katalog – in aufsteigender Reihenfolge der Zumutungen: "Nein, nicht Hose, weiter Rücken massieren"; "Nein, ich jetzt Dich massieren"; "Du nur für Massage bezahlt"; "Zeit fast rum". Zu diesem Zeitpunkt waren 16 Minuten vergangen, von denen wir ca. 4 mit der Debatte verbracht hatten, warum sie sich nicht ausziehen mag; und in den anderen 12 Minuten hatte sie nebenher mit ihrem Telefon gespielt, permanent gegähnt, zwei Anrufe entgegengenommen ...
    Okay, ein letzter Versuch, ihr gut zuzureden: tiefer Blick in ihre (allerdings wirklich sehr schönen) Augen; der Hinweis darauf, was eigentlich ausgemacht war. Aber auch diesen Versuch blockte sie mit einer Mischung aus Ahnungslosigkeit, Sprachschwierigkeit und Dreistigkeit ab. Also zog ich mich an und verließ die Wohnung – im wörtlichen und übertragenen Sinne unbefriedigt.
    Ich habe ja mittlerweile den Verdacht, dass ich der ideale Kandidat bin, wenn es eine Dame darauf anlegt, jemanden abzuzocken. Vieles erinnerte mich jedenfalls an mein Erlebnis mit Adela (siehe Bericht). Aber die habe ich wenigstens ganz nackt gesehen ;-)
    No fishing for sympathy. Ich erwähne dies nur, weil ich wirklich überrascht bin, mit welcher Selbstverständlichkeit diese Abzocke durchgezogen wird.
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