Quelle: Kurier
Palmenhaus Club: Prostitution in Biebricher Wohnungen ist erlaubt
21.07.2009 - WIESBADEN
Von Cornelia Diergardt
Lange währte das “erotische Amüsement" nicht, zumindest nicht mit seiner bordellähnlichen Ausrichtung. Vergangenen Mittwoch machte in dem eher beschaulichen Biebricher Stadtteil Gibb der Palmenhaus Club auf.
Weihergasse 13 lautet die Adresse des Etablissements, das kurz nach der Eröffnung Besuch von Ordnungsamt und Polizei bekam. Die Beamten machten der Betreiberin und den vier Prostituierten klar: Laut Sperrgebietsverordnung sei ein bordellähnlicher Betrieb in einer reinen Wohngegend wie der Gibb nicht zulässig. Außenwerbung ist ebenfalls untersagt, wie auch innen ein “Anbahnungsraum", wie das Ordnungsamt den Bereich mit der Bar nennt.
Überarbeitet werden muss ebenfalls der Internet-Auftritt, der gestern Abend jedoch noch die alte Version bot. Dürfen bordellähnliche Betriebe sich laut Gesetz nur in Gewerbegebieten ansiedeln, steht gleichwohl der Palmenhaus Club in der Gibb nicht vor dem Aus. Als ein Puff kann der Laden nicht mehr betrieben werden. Wird das Haus jedoch für Wohnungsprostitution genutzt, ist alles in Ordnung. So wurden der Betreiberin entsprechende Auflagen gemacht: Die Räume sind voneinander abgetrennt und abschließbar. Vorgaben, die die Palmenhaus-Chefin erfüllte, wie die gestrige Kontrolle des Ordnungsamts ergab.
Kommende Woche haben der Hausbesitzer und die Betreiberin zusätzlich einen Termin beim Bauaufsichtsamt, wie Frank Sand, persönlicher Referent der Ordnungsdezernentin Birgit Zeimetz, berichtet. Der Palmenhaus Club hat ein spezielles Konzept: Sein Motto lautet: “Faires Entgelt und maximales Vergnügen", was nichts anderes als Flatrate-Sex und freier Geschlechtsverkehr mit allen Prostituierten heißt. Für 99 Euro kann der Freier beliebig oft die Dienste der, wie im Internet geworben wird, “bis zu 20 Modelle" in Anspruch nehmen. Die Frauen stammen im übrigen aus Rumänien und sind legal in Deutschland.
Wie Frank Sand betont, haben weder Polizei noch Stadt eine Handhabe, gegen den Flatrate-Sex vorzugehen. In Biebrich und speziell in der Gibb verbreitete sich die Nachricht vom neuen Palmenhaus Club wie ein Lauffeuer. Still, heimlich und ohne Genehmigung sei versucht worden, den Laden zu etablieren, was natürlich auch dem rasch intervenierenden Biebricher Ortsvorsteher Wolfgang Gores ein Dorn im Auge war. “Die Gibb ist ein Dorf. Hier passiert so schnell nichts unbemerkt", unterstreicht Gores, der als Polizeibeamter erleichtert über die Art der sozialen Kontrolle ist.
Palmenhaus Club: Prostitution in Biebricher Wohnungen ist erlaubt
21.07.2009 - WIESBADEN
Von Cornelia Diergardt
Lange währte das “erotische Amüsement" nicht, zumindest nicht mit seiner bordellähnlichen Ausrichtung. Vergangenen Mittwoch machte in dem eher beschaulichen Biebricher Stadtteil Gibb der Palmenhaus Club auf.
Weihergasse 13 lautet die Adresse des Etablissements, das kurz nach der Eröffnung Besuch von Ordnungsamt und Polizei bekam. Die Beamten machten der Betreiberin und den vier Prostituierten klar: Laut Sperrgebietsverordnung sei ein bordellähnlicher Betrieb in einer reinen Wohngegend wie der Gibb nicht zulässig. Außenwerbung ist ebenfalls untersagt, wie auch innen ein “Anbahnungsraum", wie das Ordnungsamt den Bereich mit der Bar nennt.
Überarbeitet werden muss ebenfalls der Internet-Auftritt, der gestern Abend jedoch noch die alte Version bot. Dürfen bordellähnliche Betriebe sich laut Gesetz nur in Gewerbegebieten ansiedeln, steht gleichwohl der Palmenhaus Club in der Gibb nicht vor dem Aus. Als ein Puff kann der Laden nicht mehr betrieben werden. Wird das Haus jedoch für Wohnungsprostitution genutzt, ist alles in Ordnung. So wurden der Betreiberin entsprechende Auflagen gemacht: Die Räume sind voneinander abgetrennt und abschließbar. Vorgaben, die die Palmenhaus-Chefin erfüllte, wie die gestrige Kontrolle des Ordnungsamts ergab.
Kommende Woche haben der Hausbesitzer und die Betreiberin zusätzlich einen Termin beim Bauaufsichtsamt, wie Frank Sand, persönlicher Referent der Ordnungsdezernentin Birgit Zeimetz, berichtet. Der Palmenhaus Club hat ein spezielles Konzept: Sein Motto lautet: “Faires Entgelt und maximales Vergnügen", was nichts anderes als Flatrate-Sex und freier Geschlechtsverkehr mit allen Prostituierten heißt. Für 99 Euro kann der Freier beliebig oft die Dienste der, wie im Internet geworben wird, “bis zu 20 Modelle" in Anspruch nehmen. Die Frauen stammen im übrigen aus Rumänien und sind legal in Deutschland.
Wie Frank Sand betont, haben weder Polizei noch Stadt eine Handhabe, gegen den Flatrate-Sex vorzugehen. In Biebrich und speziell in der Gibb verbreitete sich die Nachricht vom neuen Palmenhaus Club wie ein Lauffeuer. Still, heimlich und ohne Genehmigung sei versucht worden, den Laden zu etablieren, was natürlich auch dem rasch intervenierenden Biebricher Ortsvorsteher Wolfgang Gores ein Dorn im Auge war. “Die Gibb ist ein Dorf. Hier passiert so schnell nichts unbemerkt", unterstreicht Gores, der als Polizeibeamter erleichtert über die Art der sozialen Kontrolle ist.
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